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Steingarten statt Schottergarten!

Wer kennt es nicht? Schottergärten an jeder Ecke? Wieso? Die Menschen nehmen an,... mehr

Steingarten statt Schottergarten!

Wer kennt es nicht? Schottergärten an jeder Ecke? Wieso?

Die Menschen nehmen an, Schottergärten sind leicht zu pflegen, doch viele unterschätzen die tatsächlich damit verbundene Arbeit. Um eine schöne und auch bienenfreundliche Alternative zu zeigen, die auf Dauer wirklich die Pflege erleichtert, möchten wir heute den Steingarten näher bringen.
Auch wenn anfangs eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Steingarten stattfinden muss, oder man sogar einen Fachmann braucht, wird der Steingarten auf Dauer seine wahre Schönheit zeigen.

Der Steingarten ist - nebenbei erwähnt - auch nicht unbedingt günstig, doch dafür ist er auf Dauer eine lohnende Anschaffung, die gerade alten Menschen die Pflege erleichtert.
Von der Optik wurde der Steingarten an die Idee der Alpinen Landschaft im Miniformat angelehnt. Jedem Kletter- oder Alpenfreund wird daher das Herz höher schlagen, wenn er einen wundervoll angelegten Steingarten sieht, oder diesen sogar im eigenen Garten zuhause hat.

Die Neuanlage eines Steingartens:

Dabei gilt es zu beachten:

- Steingartenpflanzen sind meist Sonnenanbeter, die am liebsten den ganzen Tag im herrlichen Sonnenlicht verbringen möchten.

- Es eignen sich besonders unebene Gartenteile, Hänge, oder Wegränder an denen es Höhenunterschiede zu überbrücken gibt, denn liegen die Steine geneigt, wird die Wärme besser gespeichert und das Wasser kann nach einem Schauer oder dem Bewässern besser ablaufen.

- Der optimale Untergrund für einen Steingarten ist ein Boden welcher hohe Sand-Anteile aufweist, hat man dies nicht, sollte man den Boden mit Sand anreichern.

Was man außerdem noch braucht bevor man an die Arbeit geht:

- Man braucht eine Maßstabsgetreue Skizze des Gartenanteils, der für den Steingarten vorgesehen ist.

- Der Lichteinfall und Lichtverlauf sollte auf der Skizze vermerkt sein, um die richtigen Pflanzen auszuwählen.

- Die Bodenbeschaffenheit sollte erfasst werden und Stellen, die eine Ausbesserung benötigen, markiert werden. Ein Steingarten sollte niemals an Stellen angelegt werden, an denen es dauerhaft zu Staunässe kommt.

- Informationen über die verschiedenen verwendeten Steinarten und die Kosten für diese sollten erfragt und notiert werden.

- Pflanzeninformationen sollten eingeholt werden.

Welche Steine eigenen sich für einen Steingarten?

Grundsätzliche Fragen, die man sich zuvor stellen sollte:

- Wie will man den Steingarten anlegen?

- Welche Idee steht hinter der Anlage?

- Welche Region liegt dem Steingarten zugrunde?

- Welche Steine sind in der Wohnregion heimisch?

- Welche Steine bevorzugt man und sind trotzdem optimal für den Garten?

- Wie teuer sind die Steine? Woher kann man sie beziehen?

Grundsätzliche Voraussetzungen an die Steine:

- Sie sollten nicht zu schnell verwittern.

- Sehr weiche Steine (Kalkstein, Marmor, Tuffstein, Tonschifer etc.) sollten mit Sandstein oder Schiefer, oder harten Steinen wie Granit, Gneis, Basalt oder Rhyolith ergänzt werden.

- Die Steine sollten gut zu bepflanzen sein und am besten eine etwas löchrige Struktur aufweisen.

- Am besten regionale Gesteinsarten wählen.

Für verschiedene Zwecke, wie z.B. Mauern, eignen sich Natursteine, für andere Anlagen, wie einen Brunnenunterbau, besser Kieselsteine.

Steine für eine breite Natursteinmauer ohne Mörtel mit Bepflanzung sind:
Kalkstein, Schiefer, Grauwacke oder Sandsteine (hier am besten auf Steine aus der Region zurückgreifen) um möglichst große Naturnähe zu erreichen.

Steingarten mit Hang:
Ein großer Findling als Blickfang, ein Natursteinbachlauf ergänzt mit Sandstein, Kalkstein, Kiesel oder Schiefer.

Ein Steingarten wie in den Alpen:
große Findlinge als Blickfang oder als halt der Böschung, feste Steintreppen zum begehen, Alpenkalk, Granit.

Ein mediterraner Steingarten:
Kalkstein, Sandstein, große Sandsteine (Felsbrocken) als Hang-Sicherung oder als Blickfang.

Wie der Steingarten entsteht - Do it yourself:

1. Den Platz für den Steingarten laut der zuvor erstellten Skizze markieren.

2. Auf der ganzen Fläche, die für den Steingarten vorgesehen ist, den Boden 30 - 50 cm tief ausheben.

3. Jegliche Unkräuter und Wurzeln aus dem Boden entfernen um sich später Arbeit zu ersparen.

4. Ist ein Gefälle erwünscht, muss dieses mit Hilfe von Erde aufgeschüttet werden.

5. Flächendeckend einen Wühlmausdraht auslegen.

6. Als Drainageschicht wird eine 20 - 30 cm dicke Schicht Kies, Sand, Bauschutt und Erdgemisch aufgeschüttet. Diese Schicht kann man eventuell auch mit kleinen Hügeln versehen.

7. Die Drainage-Schicht flächendeckend mit Unkraut-Vlies abdecken, die Stellen, an denen das Vlies überlappt, sollten mindestens 10cm Länge haben.

8. Ein Gemisch aus Sand-Kies-Boden oder passendem Erdgemisch aus dem Fachhandel darauf verteilen.

9. Die entsprechenden Steine am besten nach Größe geordnet außerhalb des Steingarten-Bereiches lagern.

10. Die größeren Findlinge auf dem Steingartengelände verteilen und teilweise eingraben.

11. Die Lücken zwischen den Findlingen mit kleineren Natursteinen und Splitt auffüllen.

12. Die richtige Dekoration folgt erst nach dem Einpflanzen der ausgewählten Pflanzen.

13. Die Pflanzen entsprechend des Standortes auswählen und an die passenden Stellen bringen.

14. Wenn alle Pflanzen verteilt sind, an dieser Stelle die Steine zur Seite schieben und die Pflanzen einsetzen.

15. Alle Pflanzen etwas angießen um ihnen das Anwachsen zu erleichtern. Achtung: Bitte nicht zu sehr gießen, da die meisten Steingartenpflanzen keine übermäßige Nässe mögen.

16. Mit mittelgroßen Steinen den Steingarten in die gewünschte Form bringen und alle entstandenen Lücken mit Splitt und kleineren Natursteinen auffülllen.

17. Wenn Moose und Steinpflanzen auf die Steine gesetzt werden sollen, können diese entsprechend in Lücken oder Löcher der Steine eingebracht werden.

Wenn man in einem Steingarten Wasser wünscht?

Ist es der Wunsch in einem Steingarten einen Bachlauf, Findling mit Bewässerung oder einen Teich zu haben, muss man diesen bereits zuvor in der Planung einzeichnen.
Ein Bachlauf benötigt weitere Vorbereitung und einen Rücklauf, so dass das Wasser nicht im Boden versickert sondern in einem Kreislauf immer wieder zurück in den Bach fließt.

Die verschiedenen Möglichkeiten einen Bachlauf oder Wasser in den Steingarten zu integrieren:

Der Teich:
Um den Steingarten etwas aufzulockern und ihm mehr Lebendigkeit zu verleihen, kann man im Steingarten einen Bereich für einen Gartenteich einplanen. Die Größe des gewünschten Teiches sollte bei der Planung immer berücksichtigt werden.
Den Teich kann man entweder als fertiges Teichbecken kaufen, oder ein Eigenes mit Teichfolie anlegen.

Bachlauf:
Ein Bachlauf im Steingarten verlangt immer nach etwas Gefälle. In den meisten Fällen kann er wunderbar mit einem Teich oder Wasserbecken kombiniert werden. Beachtet man den entsprechenden Wasserkreislauf, kann man eine entsprechende Pumpe im Teich integrieren, die immer wieder Wasser in den Quellstein des Bachlaufes oder den Auslauf des Bachs pumpt.

Auch hier gibt es die Möglichkeit bereits vorgefertigte Schalen zu nutzen, welche es in unterschiedlichen Tiefen und Größen gibt, oder mit Hilfe von Teichfolie und passenden Steinen einen eigenen Bachlauf zu gestalten.

Eine alte Badewanne oder Bütte als Wasserspiel:
Möchte man kein festes Wasserspiel in den Steingarten integrieren, gibt es die Möglichkeit eine alte Badewanne oder Bütte als Wasser-Element in den Garten einbauen. Um die Bütte dicht zu machen, kann man diese mit Teichfolie auslegen oder eine entsprechend fertige Teichwanne in der richtigen Größe einsetzen. Um das Wasser sauber zu halten, kann man nun entweder eine kleine Pumpe mit Wasserspiel einsetzen oder das Wasser regelmäßig mit Hilfe eines Schlauches erneuern. Hierbei ist zu beachten: Stehende Gewässer sind immer ein Anziehungspunkt für Stechmücken!

Pflanzen für den Steingarten:

Sonniger Standort:

Sedum (Fette Henne), Polster-Phlox, Strauchmispel, Grasnelken (Zwergform), Enzian, kriechender Thymian, Zwergkiefer, Blaukissen, Hauswurz, Dachwurz, Rotspatel-Fettblatt, Felsenblümchen, Ziest, Wundklee

Eher schattenliebend:

Purpurglöckchen, Schönblattfunkien, kriechender Günsel, Moose, Farn, Scheinbeere, Bergenie

Für die Bepflanzung einer Mauer oder der Steine:

Heide-Günsel, Mauerpfeffer, Garten-Löwenmäulchen, Sand-Nelke, Katzenminze, kleine Farne, Moose

Fazit:

Der Steingarten ist eine wundervolle, pflegeleichte Alternative zum Schottergarten, der Bienen eine wunderbare Möglichkeit bietet sich zu ernähren. Da fast alle Steingartenpflanzen intensiv blühen, finden Bienen & Hummeln einiges an Nahrung. Auch als Versteckmöglichkeiten für kleine Echsen, Insekten, Kleinsäuger und Raupen ist ein Natursteingarten optimal.

Zieht man im Frühling und Sommer kleinere entstehende Unkräuter direkt aus dem Boden, muss man den Garten nur wenig bearbeiten. Da die Steingartenpflanzen nicht anspruchsvoll sind, reicht es, diese ab und an zu gießen und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen.

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